Warum sich nicht im Griff haben auch mal schön enden kann

Eigentlich sollte mein letztes Fußballspiel in diesem Kalenderjahr Babelsberg03 vs Hansa Rostock werden. Samstag in Ruhe von der Couch aus den magischen FC in Ingolstadt die letzten drei Punkte abholen sehen und Sonntag mit zwei Autos und jeder Menge netten Menschen los. Aber erstens kommt es anders und zweitens ist Denken sowieso nicht so meine Stärke.

Das einzige selbst geschossene Bild

Das einzige selbst geschossene Bild

Also Freitag Abend, 10l Kanister Glühbirne aus der Heimat angestochen und einen kleinen Umtrunk veranstaltet. Ende vom Lied: Morgens um 5, ich steh aufm Bahnhof Altona, kann kaum meinen Namen aussprechen und versuche mir Bahnfahr- und Eintrittskarte zu organisieren. Erfolgreich. Das ich mich aber auch nie im Griff habe…

Fahrtgesellschaft gesucht, wie immer nette Begleitung durch den NordSupport, auch die Spinner waren wieder mit auf der Reise, genauso wie die Passanten, GMS, der Übersteiger, der magischefcblog, Breitseite und Tortugas waren an Bord. Diverse andere natürlich auch. Alles in allem eigentlich ein schöner „Fanjahresabschluss“ Meine erste ICE Gruppenfahrt verlief doch sehr entspannt und ich freu mich jetzt schon auf die Sandhausen Tour.

Viele Weißheiten und schon längst wieder vergessen Lacher später kamen wir in Ingolstadt an. Mir fällt spontan die Formulierung „ländlich“ ein. Wenig Cops zu sehen, die die da waren hatten die Helme ab und waren mehr oder minder entspannt. Ab in den Bus und zum „Sportpark“. Dort Kontakt mit den Ordnern aus Jena aufgenommen. Ich würde es als „interessant“ bezeichnen. Meinen Beutel, in dem ein weiterer Beutel mit der Zaunfahne und eine Schirmmütze war, durfte ich nicht mitnehmen. Den Beutel mit der Zaunfahne schon… die Logik erschloss sich mir nicht aber durch Fahrt und Bier war ich so sanftmütig, dass ich aus der Schlange ausscherte und zur Abgabeschlange schlendert, ein Spinner gab gerade seinen Rucksack ab, flugs den Beutel mit reingeworfen und bedankt, ich sollte es später noch bereuen.

Also wieder in die Abtastschlange. Selber Ordner, selbe Situation. „Beutel kannste nich mit reinnehmen“ – „Da is aber die Zaunfahne drin“ – „Achso, dann komm“. Zaunfahne ausgebreitet und *zack* die Ordnerhorde dachte sie hätten einen Verbündeten bei sich. „OSTBLOCK? Kommste ausm Osten?“ – „Wieso komm ich sonst nicht rein?“ – „Nää, wir kommen aus Jena“ – „Äh… schön… können wir weiter machen?“ Aufkleber abgeben, die habe ich leider in der Jackentasche vergessen. Ich sollte sie nie wieder sehen.

Reingehen: „Bier nur Alkoholfrei“ – „Geil… is das hier immer so?“ – „Ja, dass ist hier immer so.“ Wurst probiert, Preis vergessen, Wurst war allerdings genauso. Zum Vergessen. Im Stadion selbst dann Plätze bezogen, ein bisschen einsingen und Wasser trinken und dann erst mal wieder Ruhe. Es wurde wieder 12 Minuten geschwiegen. Die Heimfans waren nicht gerade zahlreich erschienen und so waren übers ganze Stadion gerade mal 6600 und n paar kurze verteilt. Trostlos irgendwie aber vielleicht bin ich da auch einfach zu verwöhnt.

Danach weiter Gesinge und Fußball angucken. Irgendwie war mir das alles nichts. Schlafmangel, Nässe und mangelnde Tore machten mir das Spiel madig, obwohl ich Sonntag in der Zusammenfassung schon einige schöne Sachen gesehen habe. Abseits allerdings in beiden Fällen nicht. Naja 0:0 is ja auch mal nich verloren oder „Nich gemeckert is genug gelobt.“ Das manch einer das Fan Dasein bei uns nicht so ganz verstanden hat bewiesen 2 Thor Steinar und ein Freiwild Pulli. Haben sich das dann allerdings schnell überlegt und sind abgezogen. Der junge Herr vor mir bekam auch Reaktionen von allen Seiten als er jemanden auf dem Spielfeld mit dem angeblichen Beruf seiner Mutter konfrontierte. Sowas muss nicht sein.

Nach dem Spiel wieder raus und versucht, das Hab und Gut wieder zu bekommen. Zwei Ordner versuchten zu verteilen was zu verteilen war. Großteilig Feuerzeuge und Aufkleber. Dazu sag ich mal nichts, meine habe ich da gelassen denn die beiden Herren waren mehr damit beschäftigt die Hände in den Taschen zu haben als Gegenstände rauszugeben. Ab in Bus und zack zum Bahnhof. In den übrig gebliebenen 2 Stunden dann in Ruhe mit Verpflegung eingedeckt, die Gegend erkundet und die Zivicops bei ihrer Versammlung beobachtet. Alles in allem sehr entspannt und auch die Ingolstädter mit ihren „Nordkurve“ Mützen konnten sich entspannt ausbreiten. So stell ich mir das vor.

Die Rückfahrt verlief auch sehr entspannt, ein Partywagen und ein Chill-out Wagen waren schnell gefunden, das Bier im Bordbistro leer gekauft und sehr sehr schöne Unterhaltungen geführt. Gelungen. Nach Neil Diamond, Patina und Limone/Limette Diskussionen verließ ich die liebgewonnene Reisegruppe aus Fanbeauftragtem, Schildkröten und Bunkerkurvlern mit dem Gefühl, dass sie alt sind, am Hauptbahnhof und ohne auf die Rauten zu treffen die ja bei den Pillendrehern zu Gast waren nach Hause. Erst mal schlafen, seit Freitag…

Quelle: magischerfc.de <3

Quelle: magischerfc.de

Der vorest letzte Blogbeitrag von mir daher euch allen erholsame Tage, frohes Fest und guten Rutsch. Vielen Vielen Dank an den magischenfc Hoschi der sich auf der Rücktour am vergorenen Traubensaft gütlich getan hat und hier die Fotos beigesteuert hat damit das für euch nicht ganz so trocken zu lesen ist.

Gruß und Kuss

Johnny vom OSTBLOCK

Das sagen die anderen:

Breitseite
kleiner Tod

2 Gedanken zu „Warum sich nicht im Griff haben auch mal schön enden kann

  1. Pingback: Faninterne Zerreissprobe in allen Stadien – sowie #FCSP Nullnummer in Ingolstadt « KleinerTods FC St. Pauli Blog

  2. Pingback: » Magischer FC

Hinterlasse einen Kommentar