Sonderzüge sind schöön, Sonderzüge sind schööööön…

Einleitend ein paar Worte. Der letzte Eintrag stammt vom 22.03. und auch davor haben wir einige Spiele ausgelassen. Dies geschieht einerseits aus dem „wenn man nichts nettes zu sagen hat, sagt man lieber gar nichts“ Grundsatz heraus und zum anderen weil wir ab und an faul sind bzw. keine vernünftigen Bilder haben – und wenn wir mal alle ehrlich sind, seid ihr doch nur deswegen hier. Nun fragte der legendäre Breitseitenhetzer Jens schon zwei mal nach, da muss man ja reagieren.beutel

Das war Sie, die letzte Auswärtsfahrt diese Saison. Die fast schon legendäre Sonderzug Fahrt steht an. Auf solche Touren bereite ich mich ja immer etwas speziell vor. Schließlich muss immer die jeweils letzte Tour noch überfügelt werden. Nachdem das Internet nach allem was blinkt und glitzert durchpflügt wurde, besuchte ich natürlich noch den nächstliegenden Nippes-Shop. Geile Scheiße. Neuen Schwenker gemalt und genäht was die Maschine hergab.altAsZreY7766xPO1AjNagDAGG8f5oFfYI3qCZ_yWUPvCNk

Damit wären wir schon beim Thema. Nachdem ich den Münchner Sieg in der AOL Arena (Tradition hat einen Namen) beim Schwaben auf der Couch verfolgte und mich danach heimwärts machte, empfing mich aus der Wohnung der süße Duft der Kloake. Es hätte mir ein Zeichen sein sollen. Stullen schmieren fiel also ins Wasser das ich erst noch aufwischen musste. Morgens dann auch schön den Wecker verpennt und nur durch die „Ich fahr jetzt los, bis gleich“ Nachricht des Vize unsanft erwachet. Alles was ich zusammengekauft hab in einen Sack, Taxi gerufen und los. Ein Traum.altAj0Oko3zaubKRTanJoHheaBTQBOwMvtE4looOaRFTv48

Am Bahnhof angekommen nahmen mir dann die anderen erst mal die schweren Taschen ab. Unwissend ob der vielen Überraschungen die noch auf sie warten würden. Jeder bekam ein Lunchpaket mit Schnitzelbrötchen, Valensina und Capri Sonne, plus besagten Nippes. Das Abteil in Beschlag genommen, die Breitseite vertrieben und erst mal eingesessen. Kurzer Schnack und den Begrüßungssekt. Danach huschte ich in den Partywagen um meine Tresenschicht anzutreten. Immerhin ne halbe Stunde dann wurde ich abgelöst. Meine Gegenwehr hielt sich in Grenzen immerhin hatte ich blinkende Eiswürfel, die auf mich warteten.altAjhyxQ_hS_F6G_ajQS3hwAt6HW8qTJTibeP4AcafL8Gq

So schlängerte sich die Bahn 4 Stunden lang durch die Landschaft und die Zugbesatzung wurde immer fröhlicher. Wir kamen dann am Bahnhof Messe/Deutz an. Hier sollte dann in die öffentlichen Verkehrsmittel umgestiegen werden. Naja… sagen wir mal so, eine S Bahn is dann halt doch etwas wenig wenn 800-900 Leute aus einem Zug strömen… Auf dem Weg zum Stadion sind wir dann noch vom Team Green begleitet worden… blöderweise war das schlagartig vorbei als wir an einer rot weiß beflaggten Kneipe vorbei fuhren. Ich weiß nicht, was die Herren erwarteten, denn zu dem Kölsch zu dem sie uns einladen wollten und so deute ich die einladende Handbewegung einfach mal, konnten wir nicht aussteigen da die Türen verschlossen waren. Auch ein nachträgliches Händeschütteln wurde durch die Ordnungsmacht unterbunden. Zwar mussten die erst ein mal über den Bahnsteig hetzen, aber jeder Gang macht ja bekanntlich schlank.altArtf2bXs0VbN6hjGombQwnGNFguvglVzLRutSOwnpMbO

Kleiner Spaziergang über eine Wiese, Pferde begucken und das lokale Gebräu verköstigen. Ich weigere mich den Begriff Bier zu benutzen, ist es doch nur Kölsch. Gaffel Kölsch. Halber Liter. In einem Plastikbecher… Diese Perversion boykottierend wartete ich mit dem ebenfalls „kostverächtenden“ Altschüler aus unserem Abteil auf die Mitreisenden an der Tränke. Husch Husch in den Gästeblock. Der Platz am Zaun war eher spärlich gesäht daher wurde der Lappen kurzerhand an der Plexiglaswand zum Nachbarblock angemacht. Verteilung im Block und los geht’s. Nicht.altAkDaCHPpvB568MfKqKN7TVhzowuVV3uw-xIRjmsSoLvr

Schaumgebremstes Bitburger. Mann mann… naja das Spiel war wie die Bewirtung: eher mangelhaft. Drei Tore in der ersten Halbzeit nehmen einem dann irgendwie doch die Lust. Ich als Fußballlaie bemerke jedoch kein Aufbäumen oder Ankämpfen. Naja ich bin ja eh nur wegen der Zugreise und dem Fahnenschwenken dabei. In der zweiten Halbzeit halten’s dann manche in der Sonne nicht aus. Das Gesinge wird eingestellt bis die Behandlung abgeschlossen ist. Sehr anständig. Thema Gesinge: Ich bin ja ein Freund davon die eigene Mannschaft anzufeuern und ab und an eine Spitze gegen Gegner und Vorstadt. Wenn Gesänge über andere Vereine aber lauter als die über den eigenen sind, dann macht man sich schon Gedanken.altAsSUtKWVauEXrUJQAvyBljcBr15YOISqd-nADhqlMKYI altAmW6cAwsCAV8LHm6OEccFn3M7jZDYDu1pv0z9Rr17ah8

Clemens aus Köln stieß in der zweiten Halbzeit zu uns worüber ich mich sehr freute, ist der Sängerknabe aus Köln doch zu einem sehr guten Freund geworden, nachdem ich ihn anfangs – vor Jahren – noch verprügeln wollte. Das Spiel plätscherte ebenso wie der Support. Nach Abpfiff wollten wir dann der Aufstiegsfeier nicht unbedingt beiwohnen und verzogen uns gen S Bahn Gleis. Der Verkäufer am Bahnhof wollte für seinen nicht angemeldeten oder genehmigten Bierverkauf aus der Kiste dann 3€ für ein Kölsch haben. auch hier wieder vielerorts Boykott. Die Bahn war diesmal nicht so voll daher entspanntes Zurückgondeln zum Bahnhof inkl. Überquerung des „Köln seine Elbe“. Rhein sagt man nicht mehr.altAlRXdHKDvyNek5BQUZC_eT4NP0e75O-zqNzMD3yjRA65

Am Bahnhof dann in die Sonne gelegt. Was sollten wir auch sonst machen, der Zug war ja noch nicht da. Clemens verabschiedete sich, dafür kündigte sich der nächste Kölner Kontakt Thomas an. Der kam dann auch mit 6 kalten Früh in der Dose. Guter Mann! Ich verfluche die Alkoholfrei-Entscheidung. Nach einem kurzen Schnack kam dann unsere Bahn. Alle rein und Rückfahrt.altArtf2bXs0VbN6hjGombQwnGNFguvglVzLRutSOwnpMbO

Der Partywagen war zu voll und da wir mit DISKO LED Beleuchtung und PappBoomBox ausgestattet waren verlegten wir unsere kleine Feierlichkeit einfach in unser 6er Abteil. Mit reichlich Besuch und jeder Menge Dummschnack, In der Hoffnung, dass sich der Alkohol verflüchtigt hat naschte ich ein Stück Eierlikörtorte und hielt mich weiter am alkoholfreien Weizen fest. Alles in allem gute Fahrt, gute Gesellschaft, kack Spiel. Ich hab mir unterwegs von einem kurzhaarigen Mann noch „In the Streets of Hamburg“ aufschwatzen lassen. Gute Entscheidung und den Euro mehr als wert. Zumal die Fleischmützen sich beim Schreiben so viel Zeit ließen, dass man noch Spiele aus dem Juli letzen Jahres Revue passieren lassen kann. Gepaart mit Reise und Konzertberichten. Ganz großes Tennis und geile Typen. Prädikat: Kaufen! Das bringt mich zu der Frage wann denn die auf Papier gedruckte Kutte wieder kommt, lieber Jens.altAkiUknseIPHwybq29H0nOKBXeKazVpq1n0c3_E6MaaDl

So. 1000 Wörter sind bald voll und auch einen Tag später freue ich mich mehr über die Fahrt als über das Spiel. Hoffen wir mal, dass die zwei gekreutzen Hämmer am Millerntor aus dem Stadion gefegt werden. Also nächsten Sonntag noch mal alles geben, Fahnen wedeln, singen, tanzen und springen und von mir aus auch schreien, schimpfen und pöbeln.

Gruß und Kuss

Johnny

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2 Gedanken zu „Sonderzüge sind schöön, Sonderzüge sind schööööön…

  1. Pingback: Torreiches Wochenende – #FCSP zum letzten Auswärtsspiel in Köln und die 2. gegen Vicky | KleinerTods FC St. Pauli Blog

  2. …also dass wir zwei noch mal so zum Fußball gehen würden, das hätte ich auch nicht gedacht. Unser Erstkontakt war ja – es muss kurz nach der Wende und nach dem kläglichen WM-Aus in Brasilien, nein noch später, also zu einer Zeit, als die Heilung der deutschen Wunde dank Hasselhoffs Optimismus und einem zarten Aua-Pusten der Scorpions vorangeschritten war – erst jetzt erinnere ich mich wieder, und nach dem das Verprügeln im Raum steht, frage mich mich nun tatsächlich, ob der 10 Kg Beutel Fleisch neben eurem Zelt damals wirklich vom Metzger war, naja, jedenfalls, dass wir zwei noch mal so gepflegt zum Fußball gehen würden, zumal noch in Köln: Wer hätte das gedacht? Nur Willy fehlte, aber der war/is(s)t ja in Indocheesien. Ever et wor schön, wie der Kölner sagt.

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